Dienstag, 19. August 2008

Kinder....Kinder...

Gestern war ich einkaufen. Vor mir in der Kassenschlange eine Mutter mit einem kleinen Kind im Einkaufswagen und einem daneben, um sie herum flitzend. Ich mag Kinder sehr gern, könnte aber die Eltern manchmal richtig heftig schütteln. Kinder sind für Eltern teilweise so etwas wie persönliches Eigentum. Giftige Blicke, wenn man es wagt, ein Kind auch nur anzusprechen. Negative Ansprache, wie etwa die Bitte, mal ein wenig zur Seite zu gehen oder mit dem Beinchen nicht immer gegen meine helle Jacke zu treten, gehen gar nicht. Die Schlange an der Kasse war lang. Ich hatte genug Möglichkeiten die drei zu beobachten. Das Kleinere warf nacheinander das was im Einkaufswagen lag, über den Rand nach draußen, während die Mutter versuchte das Größere irgendwie zu bändigen und die Sachen die rausgeflogen waren, wieder in den Wagen zu packen. Mit den komischerweise sanftesten Erklärungen für die Kinder. Fand ich fast peinlich. Und ich hätte platzen können. Wieso erziehen Mütter ihre Kinder heute nicht mehr zu sozialen Wesen? Wieso verfehlen Eltern so auffällig den Erziehungsauftrag indem sie ihren Kindern keine Grenzen setzen. Kann man einem zweijährigen und einem dreijährigen Kind irgendetwas partnerschaftlich erklären? Und muss ich als Mutter wiederholt erklären, wenn die Grenzen überschritten sind. Genügt es nicht, es einmal zu sagen um dann entsprechend konsequent zu sein. Muss ein Kind Verständnis entwickeln für die genervte Mutter? ich meine nicht. Das überfordert ein kleines Kind, das nach seinen Grenzen förmlich schreit. Ein Kind sollte doch so viel Vertrauen haben können einfach mal genau das zu tun, was die Mutter oder der Vater sagen. Der Weg dahin kann doch nicht so schwer sein., beginnt doch schon am ersten Lebenstag.
Wer Kinder als einen Teil seiner eigenen Person sieht, wird Fehlverhalten nicht korrigieren können. Kinder brauchen Abgrenzung, um eigenständige Persönlichkeiten zu werden. Ein partnerschaftliches Verhältnis kann doch höchstens ab 12/13/14 Jahren beginnen. Wobei ich die Kinder, deren Mütter wie ihre älteren Kopien ausschauen, zutiefst bedauere. Wie Zwillinge laufen sie gemeinsam Inliner, tragen die gleichen Klamotten, fahren Motorrad und hören auch noch die gleiche Musik. Grausam. Kein Wunder, wenn es zu Störungen in der Selbstfindung und im Selbstbewusst-Werden der Kinder kommt... Und die Zeiten, in denen ein Fremder zu einem Kind sagen kann, ‚...du, das möchte ich aber nicht, lass das bitte’, ohne dass das Kind unglaublich dämlich ungläubig aus der Wäsche guckt oder die Mutter einen bösen Blick bekommt, als hätte man das Kind misshandelt, die sind offenbar auch vorbei. Spätestens in der Schule, werden dann die Lehrer dafür verantwortlich gemacht, wenn solch ein kleiner ungezogener Haufen nicht in der Lage ist zu lernen oder gar eine Zeit auf Wunsch still zu sitzen. Ganz schlimme Entwicklung finde ich. Und die Kinder können nichts dazu.

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

viele eltern sind nicht in der lage ihre kinder richtig zu erziehen. denn erziehen bedeutet sich muehe geben und dafuer haben die meisten muetter/eltern heutzutage doch gar keine zeit mehr. viele muetter haben schon mal nicht den nerv und vor allen dingen nicht die zeit sich intensiv mit dem kind zu befassen, denn sie sind durch den beruf/die arbeit voll ausgelastet. dann haengt auch noch der ganze haushalt an ihnen, wie kann sich da eine mutter ihrem kind voll und ganz widmen? so gut wie gar nicht und das kind darf alles, und bekommt alles damit es ja ruhe gibt. und benehmen wird den kids heutzutage ja ueberhaupt nicht mehr beigebracht. viele kinder zeigen ueberhaupt keinen respect mehr, weder vor ihren eltern, noch den lehrern oder anderen personen gegenueber. aber daran sind nur die eltern schuld, weil die das zu lassen und sich nicht die muehe geben dem kind soziales verhalten beizubringen. frueher war das noch ganz anders, naemlich als die muetter bzw. die eltern noch zeit hatten sich um ihre kinder richtig zu kuemmern.

Indication hat gesagt…

Stimmt, Sammy, genau wie du es sagst !

Anonym hat gesagt…

Kleine Tyrannen werden das. Mir graust davor , wenn die mal älter sind. Die Eltern um mich herum machen es sich oft recht einfach, wenn die Kinder klein sind..und sind dann heillos überfordert, wenn es später dann so richtig großen Ärger gibt. Denn wie es so schön heißt: "was Hänschen nicht lernt..".
lg Barbara

spectare hat gesagt…

Dich hätte ich gern als Mutter gehabt ....!
Aber ernsthaft: Ja, ja, ja! Recht hast Du und die beiden Vorkommentatorinnen auch.
"Kevin, nein! Bitte!. Ich möchte das nicht, Kevin! Die Mami ist gleich ganz dolle traurig!"

Anonym hat gesagt…

Ja- ist mir aus dem Herzen gesprochen.........
An einem Fest hat so ein kleiner Knirbs mit einer Spielzeugpistole auf mich "geschossen" Peng Peng

Ich sagte ihm, man schiesst nicht auf Menschen. Die Mutter schaute mich nur giftig an und liess ihn weiter machen.
Wohlverstanden ich mag Kinder sehr,(wie du.)

Der Glücksritter hat gesagt…

*grins*
Mein ruder hat mal schön gesagt: "Es ist erstaunlich was trotz der Eltern aus manchen Kindern noch werden kann!"

Er hat Recht.
Was mciht z. B. als junger Vater stört, ist:
Wir erziehen unser Kind ziemlich Konsequent und machen uns die Arbeit (ja, es ist Arbeit, aber dafür ist man halt Eltern und nicht bloß ein Kuscheltier!) Grenzen bei zu bringen. Schön ist es dann aber von anderen zu hören, dass unser Kind ja so ein Rabauke ist, weil wir ihm ja ständig in seine Schranken weisen "müssten". Und genau diese Eltern haben die bravsten Kinder, und keine Mühe mit ihrem Kind! Ist ja auch klar, WENN ICH MICH LIEBER WIEDER DEM KAFFE ZUWENDE ALS MICH UM MEIN KIND ZU KÜMMERN, DAS GERADE EIN ANDERES KIND TRITT!
Da flippe ich regelmäßig aus!!!!

Indication hat gesagt…

@Herrn Ridder,
dein Bruder hat wirklich Recht.
Es ist ja auch nicht einfach uind man erzieht eben nach bestem Wissen und Gewissen. Kinder fordern uns heraus. Täglich. (Übrigens ein sehr, sehr gutes Buch dazu:'Kinder fordern uns heraus' Rudolf Dreikurs, Vicki Soltz)

Der Glücksritter hat gesagt…

Nach bestem wissen und Gewissen ist ja schon mal nicht schlecht *g*
Eigentlich schon mal ziemlich gut.
Wenn man noch folgende Ergänzung dran machen würde, wäre das ein ziemlich guter Hut: Nach bestem Wissen und Gewissen, und das konsequent!"
Viele Wissen schon, wie das Kind zu erziehen ist, aber bleiben nicht konsequent. Dann entstehen so leiern wie der genannte Kevin *g*
Meine Frau empfiehlt: Jan-Uwe Rogge "Kinder brauchen Grenzen".

Indication hat gesagt…

@Herr Ridder, ich habe nunmehr keinerlei Bedenken, was die Erziehung des kleinen Ridders betrifft ;-))

Anonym hat gesagt…

uiui, Bärbel, was ein Thema! Ich wundere mich auch oder werde stutzig, wenn ich das sehe, allerdings die Stöpsel erleben Welt durch Spiel... Und das ist ein tolles Spiel... Man/frau kann es laut beenden ... siehe die schimpfenden Mütter ...man kann auch eindringlich und leise mit dem Kleinen sprechen, macht auch Eindruck ... die Reaktion der Mütter ist nicht so verkehrt, sie ist ausgleichend, nicht aufbrausend. Da die Kleinen das erst langsam verstehen, muss man ihnen schon Zeit geben ... deswegen muss die Erziehung nicht inkonsequent sein ...

spectare hat gesagt…

Als eventuellen Abschluß dieses Thread und als eventuellen Lösungsansatz des "Problems" hier bitte nachgucken: http://video.google.de/videoplay?docid=-2748299784736207380&ei=EdqvSIenA4-c2wKWxrnzDA&q=kind+kondom&vt=lf